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SO SIEHT MEINE ARBEIT AUS WENN ...

  • Autorenbild: Alexander  Kästel
    Alexander Kästel
  • 28. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Juni

Die Strategien immer radikaler auftretender Demonstrationen, die ich seit Langem beobachte, scheinen aufzugehen: Immer weniger Pressevertreter*innen, immer mehr Repressionen gegen meine Person – durch Ordner*innen innerhalb der Demonstrationen, die ich fotodokumentarisch zu begleiten versuche.


Paradeplatz Mannheim 17. Mai 2025 | Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Asexuellenfeindlichkeit


Unter den Augen der Polizei.

Die ihrer Pflicht, mich bei meiner Arbeit zu schützen, nicht im vollen Ausmaß nachkommt. Im Gegenteil: Ich wurde innerhalb von nur zehn Minuten, auf einer Strecke von maximal 100 Metern, achtmal von Beamt*innen ermahnt, nicht so nah an den Demonstrationszug zu gehen. „Ich könne doch mit meinem tollen Zoomobjektiv auch gute Fotos hinter der Polizeiabsperrung machen“, wurde mir abermals gesagt.


Ich wiederhole mich immer und immer wieder. Weise mich mit Presse- und Personalausweis aus. Erkläre mehrfach, dass ich kein Zoomobjektiv, sondern eine sogenannte Festbrennweite – ohne Zoommöglichkeit – nutze.


Zwischen Demonstrationszug und Polizeikette ist ungefähr ein Meter Platz für meine Arbeit. Hinter der Kette habe ich nur Beamt*innen auf meinen Bildern, vor der Kette nur Ordner*innen, die mich bewusst angreifen und meine Arbeit als Pressevertreter vor den Augen der Polizei massiv mit Beleidigungen und Drohungen unterdrücken.

Schaffe ich es dann, in diesem Meter die Aggressionen der Demo und die Ermahnungen der Polizei auszuhalten, werde ich mehrfach von den nächsten Beamt*innen „angestupst“, ich solle doch bitte Abstand zu ihnen halten. Ich mache das nun schon viele Jahre, bin noch nie Beamt*innen auf die Füße getreten oder habe sie in irgendeiner Weise in der Ausübung ihres Jobs gestört. Ich war noch nie im Weg und kann sehr wohl in die eine Richtung fotografieren und gleichzeitig mein Umfeld, insbesondere das hinter und neben mir, im Blick behalten. Das gehört zu den Fähigkeiten, die man als fotografierende Person auf diesem unsicheren Gebiet beherrschen sollte. Dazu benötige ich keine permanente Ansprache alle drei Meter von allen Beamt*innen um mich herum.


Ein Kollege dokumentierte mich und diese Vorfälle mit seiner Kamera – der übrigens ohne Ausweise, ohne sich ausweisen zu müssen, sich sowohl dem Demonstrationszug als auch den Beamt*innen nähern durfte und genau die Fotos machte, die ich machen wollte. Er war die gesamte Zeit neben mir. Aber nur ich wurde von beiden Seiten dermaßen massiv in der Ausübung meiner Pressearbeit gehindert.


Hat das System Polizei Mannheim? Sind es meine blauen Haare? War der Polizei die damalige Auseinandersetzung mit mir und der mir erteilte Platzverweis so unangenehm, dass sie nun beschlossen hat, mich permanent zu canceln, um mich vielleicht dauerhaft zu vergrämen? Sollte ich meine Haare mal umfärben oder mich verkleiden? Benötige ich Bodycams an mir, oder muss ich mir stets Zeug*innen besorgen, die mich möglichst während des gesamten Einsatzes begleiten?

Muss ich daran erinnern, dass es nicht nur mein Recht, sondern auch meine Pflicht ist, die Arbeit der Polizei kritisch zu beobachten und darüber unabhängig zu berichten? Ebenso muss es mir möglich sein, Demonstrationen zu begleiten, ohne dass mir unter den Augen und Ohren der Polizei Gewalt angedroht oder angetan wird. Die Polizei muss die Arbeit der Presse schützen – und ja, wenn nötig, auch begleiten. Wie ich es mit anderen Polizeidienststellen bereits positiv erlebt habe. Ich brauche keine Bodyguards und keine (originaler Wortlaut) „die mich dann da rausprügeln sollen“. Ich brauche aufrechte, demokratische Beamt*innen, die sich ihrem Diensteid verpflichtet fühlen, die für unsere Allgemeinheit den Dienst angetreten haben, die unsere Gesellschaft in ihrer ganzen Breite abbilden und persönliche Differenzen, Meinungen und Ansichten bitte vor Dienstantritt zu Hause lassen. Es sind Beamt*innen des Staates – mit Rechten und Pflichten – uns allen gegenüber.


Niemand sollte sich vor der Polizei fürchten müssen. Niemand sollte mehr Angst vor der Polizei haben als vor gewalttätigen Personen. Das Vertrauen in die Polizei ist ein zutiefst demokratisierendes Mittel, das unbedingt wiederhergestellt werden muss – für alle Communitys, besonders für jene, die am meisten unter Polizeigewalt leiden.

 

Wegschauen und Canceln mag nicht so wehtun wie ein Schlagstock, Pfefferspray oder vielfache Schüsse in den Rücken – dennoch verletzt es unsere Gesellschaft im Gesamten und gibt all jenen Aufwind, die diese Lücken zu nutzen wissen – und dies bereits tatkräftig tun.


Das sollten wir nicht vergessen.

Ich möchte nun aber auch nicht vergessen zu erwähnen, dass es einen Beamten gab, der mir in der Tat helfend zulief und versuchte, einen Ordner, der mich massiv bedrohte, in seine Schranken zu weisen. Ich danke dieser Person dafür, dass sie als Einzige überhaupt versucht hat, mich zu unterstützen.





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Eine Aufnahme einer Blume von hinten und unten. Sie ist Rosa und hat einen grünen Stiel – der Hintergrund ist diffus nebelig in der selben Farbe der Blütenblätter.

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Alexander Kästel arbeite u.a. mit FUJIFILM GFX100II, Hasselblad X2D und Canon R5 Kameras, er ist Canon Professional Services Platinmitglied, sowie im Vorstand des Künstlerbund Rhein-Neckar e.V.

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