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AUSTELLUNG | Große Werkschau des Künstlerbundes Rhein-Neckar e.V. und im speziellen auf Alexander Kästels Beitrag PANTA RHEI im Xylon Museum Schwetzingen

XYLON MUSEUM SCHWETZINGEN

PANTA RHEI | NATUR UNTER DRUCK

SA 28. Juni 17 Uhr bis 2. August 2025

Die Ausstellung widmet sich einem Thema, das uns alle betrifft: dem zunehmenden Druck, unter dem unsere natürliche Mitwelt steht – ökologisch, politisch, gesellschaftlich.

 

Mit zwei unikaten Schwarz-Weiß-Fotografien und einer skulpturalen Wandinstallation aus gebrannten Holz beteiligt sich der Fotograf und Künstler Alexander Kästel an der Großen Werkschau des Künstlerbundes Rhein-Neckar e.V. „Natur unter Druck“ im XYLON Museum Schwetzingen.

Teilnehmende Künstler*innen: 
Oliver Mezger      Cornel v. Molitor      Mitsuko Hoshino      Gerhard Kilger      Hermann Herold      Gisela Hachmann-Ruch      Elke Weickelt      Peer Gessing      Manfred Forschner      Karlheinz Treiber      Michael Utz      Mario Urlaß      Andrzej Urbanski      Jessen Oestergaard      Alexander Kästel      Stanford Fata      Doris Erbacher      Harald Priem      Clapeko      Sonja Scherer      Siegfried Reissing      Ulrike Thiele      Werner Degreif      Loraine Heil      Wolf Münninghoff      Karin Schmiedebach      Monika Klein      Günther Wilhelm      Ekkehard Vree      Chrisy Grambitter      Fritz Stier      Tom Feritsch      Ralf Moser      Hannah Moser      Ellis Neu      Gerd Lind      Walter Ludwig Ebert      

schwarzer Hintergrund

XYLON MUSEUM
BIS 2 AUG 2025 SA & SO 14-17 UHR

Alexander Kästels Beitrag zur Großen Werkschau „Natur unter Druck“ im XYLON Museum Schwetzingen

An einer Wand hängen zwei abstrakte, strukturierte Schwarz-Weiß Fotografien nebeneinander. Unterschiedlich groß. Beide Bilder wirken wie raue, reliefartige Oberflächen – fast wie gefrorene Wasserflächen oder erstarrte Lava. Links neben den Bildern verläuft eine vertikale, schlanke Holzkonstruktion aus zwei unterschiedlich langen, gebrannten Holzleisten. Eine der Leisten ist innen 24 Karat vergoldet und wirkt wie eine integrierte Lichtquelle, die das kleinere der beiden Kunstwerke von der Seite sanft beleuchtet. Die Komposition wirkt modern, reduziert und haptisch, fast wie ein Zusammenspiel aus Skulptur und Malerei.

Unter dem Titel PANTA RHEI präsentiert der Fotograf und Künstler Alexander Kästel zwei Schwarz-Weiß-Fotografien als Unikate sowie eine skulpturale Wandinstallation, die in ihrer Kombination eine dichte, visuell wie materiell aufgeladene Intervention innerhalb der Ausstellung „Natur unter Druck“ des Künstlerbundes Rhein-Neckar e.V. darstellt.

Die fotografischen Arbeiten bewegen sich an der Schwelle zwischen Sichtbarkeit und Abstraktion. In PANTA RHEI wird das Medium der Fotografie radikal auf seine Textur und Materialität zurückgeworfen: Es erscheinen keine lesbaren Landschaften, keine narrative Struktur – stattdessen Strömungsfelder, energetische Muster, Topografien, die sich der eindeutigen Interpretation entziehen. Bewegung ist spürbar, aber nicht lokalisiert. Das Fließende wird nicht als Metapher, sondern als Zustand erfahrbar.

PANTA RHEI I & II, aus einer Serie von 15 individuellen Aufnahmen, evoziert Prozesse aus der Natur – Wasser, Gestein, organische Verwerfungen – und bleibt dabei formal autonom. Diese Unbestimmtheit verweist auf das zentrale Thema der Ausstellung: die Fragilität und Überformung von Natur unter dem Druck struktureller, gesellschaftlicher und medialer Einflüsse im Anthropozän.

 

Den fotografischen Arbeiten ist eine skulpturale Erweiterung zur Seite gestellt: eine vertikal ausgerichtete Holzinstallation. Die Skulptur aus zwei Teilen ist 1,80 m hoch, 75 mm Kantenlänge, ist aus massivem Holz gefertigt, gebrannt und trägt in Höhe von PANTA RHEI II ein präzises herausgearbeitetes Fragment. Die "Bruchstellen" sind mit 24 Karat Blattgold ausgekleidet. 

Diese Intervention wird zum interpretativen Gegengewicht zur Fotografie: Das Gold steht für den Raubbau an der Natur, für Extraktion, Ausbeutung, für das Streben nach Kontrolle und Wertschöpfung. Die streng geometrische, gebrannte Form wirkt wie ein Bollwerk – statisch, wehrhaft, zugleich von einer klaffenden Wunde gezeichnet, strukturell verwundet und von nur wenigen Millimetern Stahl getragen. Das Gold glänzt in dieser Öffnung nicht als Zierde, sondern als Chiffre für Dekadenz und Hybris: der Versuch, sich die Welt anzueignen – durch Geld, durch Macht, durch Formgebung. 

Zwischen der fotografischen Oberfläche und der materiellen Skulptur entsteht ein kraftvolles Spannungsverhältnis: Bewegung trifft auf Gewicht, das Unfassbare auf das Konstruierte. Die visuelle Korrespondenz zwischen dem Schwarz der Fotografie und dem Schwarz des Holzes vertieft diese Verbindung – optisch wie inhaltlich. Kästel verhandelt mit PANTA RHEI nicht nur Natur, sondern auch deren Wahrnehmung und Aneignung unter Druck – ein Werk über das Unsichtbare, das Verlorene, eine Katastrophe im Stillstand und über das, was bleibt.

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ERÖFFNUNG VOM 28. JUNI 2025

VERNISSAGE XYLON MUSEUM SCHWETZINGEN

„NATUR UNTER DRUCK“ – Künstlerbund Rhein-Neckar e.V.

Am Samstag 28. Juni 2025 wurde im Xylon Museum Schwetzingen die Ausstellung Natur unter Druck feierlich eröffnet – mit Eröffnungsreden und Beiträgen von Jessen Oestergaard (Künstler und Vorstandsmitglied des Künstlerbundes), Oberbürgermeister Matthias Steffan und Dr. Kristina Hoge, der Kuratorin der Ausstellung, unter der Schirmherrschaft von Landrat Stefan Dallinger.

Trotz der drückenden Hitze war die Eröffnung außerordentlich gut besucht - Oberbürgermeister Steffan griff die steigenden Temperaturen in seiner Rede auf und schlug den Bogen zum Titel der Ausstellung: Nicht nur die Natur, auch wir selbst geraten zunehmend unter Druck. Ob wir das wahrhaben wollen oder nicht.

Das Museum, in den historischen Mauern der kurfürstlichen Anlage direkt gegenüber der Orangerie, bot den eindrucksvollen Rahmen für eine vielfältige Werkschau zeitgenössischer Positionen zum Verhältnis von Mensch, Natur und Druck. 

Fast schon dystopisch Alexander Kästels Beitrag:
„PANTA RHEI“ zeigt zwei großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien in Kombination mit einer minimalistischen, teils vergoldeten Holzskulptur. In ihrer stillen Dringlichkeit wirken die Arbeiten wie seismografische Aufzeichnungen eines inneren und äußeren Drucks – als würde das Sichtbare in sich zusammenfallen und in seiner Oberfläche seine Wunden zeigen.

Ein Werk, das nicht illustriert, sondern erinnert: an das, was fließt, was bricht, was bleibt.

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