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Judith Urmes
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ES GIBT WUNDER I & II
Projektart
Fotografie & Rauminstallation
Datum
2014 & 2015
Ort
Mannheimer Versicherungen & Schloss Mannheim
Art
Einzelausstellung mit erweiterter Bodensinstallation
Fotos
Manfred Oberacker, Till Kretner & Alexander Kästel
ES GIBT WUNDER I & II
2014 & 2015
Zwischen Foyer und Galerie des Mannheimer Jahnbaus der Mannheimer Versicherungen auf der Augustaanlage und erweitert in einer Bodeninstallation im Rektoratsflur der Universität Mannheim im Barockschloss, präsentiert Alexander Kästel in den Einzelausstellungen Es gibt Wunder I & II seine tiefgreifenden Einblicke in menschliche Extremsituationen.
Diese fotografische Werkfolge lotet den schmalen Grat zwischen tiefster Not und löwenherzlicher Nächstenliebe aus. Kästel zeigt bittere Armut ebenso wie zärtliche Hoffnung, Abgründe ebenso wie „saftige, grüne Auen“. In ihrer Gesamtheit reflektieren die Werke das Spannungsverhältnis zwischen individuellem Leid und kollektiver Unterstützung. Er hinterfragt, was es bedeutet, als Einzelner zu leiden und gleichzeitig von einer Gemeinschaft gehalten zu werden – ein Thema, das in Gestalt von Es gibt Wunder seine künstlerische und gesellschaftliche Dringlichkeit erhält.
Kästels Fotografien sind unmittelbar, ungeschönt, richten sich direkt an den Betrachter. Die Werkreihe folgt einem dokumentarischen Ansatz, der zugleich ästhetisch sensibilisiert: Momentaufnahmen werden zu Zeugnissen, die das Unsichtbare sichtbar machen. Die Form entspricht der Intention: klare Bilder für klare Botschaften.
Gewidmet sind die Ausstellungen einem Publikum jenseits klassischer Kunstkreise – betroffen vor allem sind Menschen, die Armut und soziale Ausgrenzung erfahren, sowie deren Helferinnen und Unterstützerinnen. Doch Es gibt Wunder richtet sich auch an die Mehrheit: an diejenigen, die oft in sicherer Entfernung leben. Kästel fordert sie auf, hinzusehen, hinzuhören, Empathie zu zeigen und sich – im besten Fall – solidarisch zu verhalten.
Kräftig inspiriert durch seine zehnjährige Arbeit in der Vesperkirche – seit 2014 ein elementarer Bestandteil seiner künstlerischen Praxis – verbindet Kästel in Es gibt Wunder Demut, Geduld, innere Freude und Zuversicht. Er versteht seine Fotografie als Medium der Auslösung: „Mit dem, was er leisten kann, etwas in anderen auszulösen, macht ihn selbst erst ganz.“ Das Zitat Gandhis („Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“) steht exemplarisch für Kästels Haltung – eine Haltung, die sozialen Zusammenhalt als moralische wie politische Notwendigkeit versteht.
Es gibt Wunder I & II sind nicht nur dokumentarische Bilderstrecken; sie sind sichtbare Bekenntnisse zu einer solidarischen Gesellschaft. Alexander Kästel nutzt seine Kunst, um Tabus zu brechen und Räume für Mitgefühl und Anerkennung zu öffnen. Das Projekt fordert – mit großer Menschlichkeit – zu gesellschaftlicher Reflexion und aktivem Handeln auf.
