IRON MAN
- Alexander Kästel
- vor 15 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Road Town Blues Ein Truck, schwer und glänzend, steht am Rande einer kaputten Straße, irgendwo zwischen bröckelndem Asphalt und einer Küste aus Geröll, zwischen Erinnerung und Erschöpfung. Über der Windschutzscheibe prangt trotzig: IRON MAN. Der Schriftzug wirkt wie eine letzte Drohung oder ein Versprechen, das niemand mehr einlösen kann.
Der Himmel hängt tief, das Licht ist flach, als wäre auch die Sonne müde geworden von diesem Kampf zwischen Mensch und Natur. Im Hintergrund schimmern die Britischen Jungferninseln – British Virgin Islands – fast friedlich, so trügerisch schön. Eine Landschaft, zerschrammt von Hurricanes, salzverkrustet und überrollt von Tourismusversprechen. „Virgin“, das ist hier nur noch ein Wort auf Landkarten.
Diese Aufnahme riecht nach Motoröl und Meersalz, nach schwüler Hitze und nach Männern, die zu laut reden, um ihre Angst zu übertönen. Die Straße, oder das, was davon übrig ist, führt ins Nirgendwo. Oder zurück. Zurück in ein Jahrzehnt, in dem Helden noch Kippen rauchten, bevor sie daran jämmerlich starben. Die 80er – eine Zeit, in der Ironie noch mit Bizeps verwechselt wurde und Truckerfilme mit einsamen Cowboys auf Achse die Kinos überfluteten.
Road Town – als hätte sich die Stadt selbst schon aufgegeben, ihren Namen zum Programm gemacht. Hier wohnt niemand mehr freiwillig, sondern bleibt einfach nur, wie dieser Truck. Vielleicht ist er liegen geblieben. Vielleicht wartet er. Auf Ersatzteile. Auf den letzten Auftrag. Oder auf Erlösung. Hoffnung, Meilenweit entfernt, Öl und Salz in der Luft können sie nicht ganz vergraben.
Und wir? Wir sehnen uns nach genau solchen Orten. Weil sie nicht perfekt sind. Weil sie unsere Enttäuschungen spiegeln. Weil sie unsere Sehnsucht nicht versprechen, sondern schonungslos zeigen, was aus Träumen wird, wenn man sie der Realität überlässt.
Unser Sehnsuchtsort in der Welt ist immer der Ort, den wir uns einst nur vorgestellt haben. Realitäten zerstören Träume. Manchmal jedoch bleibt ein Bild. Und es sagt mehr über uns aus, als wir ertragen können.
- Alexander Kästel -

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