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PROJEKTE | NATUR UNTER DRUCK | SCHNITT-STELLE | DÆ/MOKRATIA | NOT ENOUGH | STAND DER DINGE | LEBENSZEICHEN | ES LIEGT EIN SCHATZ IN DEN MENSCHEN | ES GIBT WUNDER

PROJEKTE

A GOOD POET USES THE PEN AS A TOOL FOR HIS MIND
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Judith Urmes

Aktuelle und vergangene Projekte. Ausstellungen, Veröffentlichungen, neue Arbeiten.

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DÆ/MOKRATIA 2024

Projektart:

Performative und partizipative fotodokumentarische Ausstellung

Datum

26. November 2024

Standort

Alte Feuerwache Mannheim

In der Alten Feuerwache Mannheim, einem tradierten Kulturzentrum mit historischem Charme und politischer Geschichte, präsentiert Alexander Kästel erstmals seine performative und partizipative Foto-Installation DÆ/MOKRATIA. Diese umfassende Retrospektive seiner Fotografie der letzten zehn Jahre – erweitert um Arbeiten aus NOT ENOUGH (2024) und STAND DER DINGE (2023) – bildet ein plastisches und bewegtes Narrativ der Demokratie und des Engagements.

Über 500 Portraits von Demonstrierenden und Engagierten schweben – wie ein fragmentarischer Sternenhimmel – in der Decke des Gangs über dem Publikum. Die Körper, Blicke und Gesten wirken wie flackernde Erinnerungslichter. Kästels Fokus liegt nicht auf der Menge, sondern auf dem Einzelnen in der Masse – dem Individuum, das durch Haltung und Präsenz politische Kraft gewinnt. Es sind nicht die Barrikaden, sondern die stillen, leisen, dennoch kraftvollen Akte der Beteiligung, die sein Interesse und seine Hoffnung nähren.

Im ersten Teil der Performance rücken – untermalt von Underworld-Sound und Lichtinszenierung – ausgewählte Zuschauer*innen für jeweils fünf Minuten in den Spot, um ihre Überzeugung von Demokratie und Protest verbal vorzutragen. Sie werden sichtbar, hörbar – als Teil eines lebendigen Plenums.

Es folgt eine kinetische Aktion: Kinder und Erwachsene fahren mit Lasten- und Fahrrädern durch den Raum, klingelnd und leuchtend – eine Hommage an die Kidical Mass Mannheim, die sichere Radmobilität für Kinder thematisiert und sich für urbane Freiräume einsetzt.

Der dritte Teil kulminiert in einer Mini-Pride: Queer-Aktivist*innen – darunter Bundesverdienstkreuzträger Klaus Schirdewahn – ziehen unter der Regenbogenflagge lautstark und protestierend durch den Raum, proklamierend: „We are here – we are queer.“

Ein markanter Höhepunkt ist das sirenenbegleitete Eindringen dreier Personen in orangenen Schutzanzügen, die Fotos mit orangener Farbe besprühen – ein archaisches Handzeichen, das an Höhlenmalerei erinnert. Zwei werden durch Securitypersonal entfernt, die dritte Person, Raúl Semmler (Letzte Generation), nimmt am Podium teil. Diese Szene verhandelt direkt die Frage: Was darf Protest?

Moderiert wird die anschließende Debatte von Dr. Susanne Aschhoff (MdL, Grüne), flankiert von Prof. Dr. Philipp Gassert (Uni Mannheim) und Susanne Hun (Queeres Zentrum Mannheim). Sie diskutieren die Legitimität von Protestformen, Demokratie als gelebter Prozess und den notwendigen Raum für zivilgesellschaftliches Handeln.

In seinem dokumentarischen wie performativen Ansatz schafft Kästel einen öffentlichen Resonanzraum für Demokratie. Die Arbeit rückt zivilgesellschaftliches Engagement, queere Sichtbarkeit und urbane Solidarität in den Fokus – nicht als polarisierende Botschaften, sondern als integrative, leise Impulse, die Gesellschaft formen.

DÆ/MOKRATIA ist ein künstlerischer Laborraum, in dem Kästel fotodokumentarisch und performativ Demokratie als lebendigen Prozess inszeniert. Es ist ein Appell an unsere Gesellschaft: Zuhören, Hinschauen, Teilnehmen – für eine Demokratie, die nicht nur behauptet, sondern gelebt wird. Herbeirufen. Verstärken. Sichtbar machen.

Projektbginn
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